Unsere Schule

Evaluation: das zweite Mal

Fragen von Franziska Carl (Uni Hamburg) an uns:

1. Wie habt ihr den Besuch der kritischen Freund:innen des BüZ erlebt?
Im Arbeitskreis M der BÜZ-Schulen (Blick über den Zaun: Verband reformpädagogischer Schulen Deutschlands) bereiten wir unsere BüZ-Besuche anhand des BüZ-Netzwerk-Leitfadens gemeinsam und einheitlich vor. In diesem Durchgang konnten wir auch schon von der Vorerfahrung von zwei unserer AK-Schulen profitieren. Das hat die Organisation deutlich erleichtert – aufgeregt waren wir vorher aber trotzdem!
Am Wochenende haben wir gemeinsam mit unseren AK-Mitgliedern mit einer kurzen Stadtführung und einem echten Frankfurter Essen in einer Kneipe begonnen. Am Montag kamen unsere Gäste bis zum Mittag in der Schule an. Danach begann die Schulführung und die Schulpräsentation. Am Dienstag hospitierten unsere Gäste, am Nachmittag freuten sich die Gesprächsrunden mit Eltern, Schülerinnen und Schülern und Gremien über das Interesse der critical friends. Am Mittwoch bereitete unser Besuch die Rückmeldung an uns als Schule vor. Gegen Mittag war es dann soweit – Erst bekam die Schulleitung intern eine ausführliche Rückmeldung, dann präsentierten die critical friends in der Aula ihre konstruktive Rückmeldung auf Basis ihrer Beobachtung und Beratung an Interessierte aus der gesamten Schulgemeinde. Wir waren alle sehr berührt und einige von uns sogar zu Tränen gerührt von dem konstruktiven, kritischen und liebevollen Feedback unseres AKs!

2. Welche Impulse habt ihr im Rahmen des BüZ-Schulbesuchs erhalten?
Wir sind als neu gegründete Schule 2017 gestartet und haben nun den Aufbauprozess beendet. In der empfindlichen Phase der Konsolidierung wollten wir den BÜZ-Besuch nutzen, um darauf zu schauen, welche pädagogischen und organisatorischen Errungenschaften gut etabliert sind und sinnvoll sind. Deshalb entschlossen wir uns zu diesen zwei Fragen: 1. An welchen Stellen werden Ziel und Funktion bestimmter Methoden/Instrumente/Lerngelegenheiten etc. unseren Lernenden deutlich? 2. Welchen Orientierungsrahmen geben wir unseren Lernenden? Wir fühlten uns als Schulleitung und im Kollegium in den Rückmeldungen gut gesehen und können mit den Beobachtungen und Rückmeldungen zu den von uns gestellten Fragen sehr viel anfangen. Die Schätze, Möglichkeiten, Fragen und Wünsche, die unsere kritischen Freunde formulierten, passen sehr gut zu den Ideen und Fragen, die das Vorbereitungsteam der Schule (vier Menschen mit Schulleitungsteam) mit dem Besuch verbunden hatte und die im Kollegium im Moment diskutiert werden.

3. Wie arbeitet ihr jetzt mit der Rückmeldung weiter?
In der Prozessplanungsgruppe (Steuergruppe) und in der Schulleitung werden die Rückmeldungen gesichtet und mit unserem derzeitigen Schulentwicklungsprozess abgeglichen. Wir prüfen derzeit, welche Prozesse bereits laufen, welche Verbindlichkeiten bereits bestehen und welche noch ausstehen. Wir waren uns sehr einig darin, dass wir jetzt Maßnahmen brauchen um unsere Verbindlichkeiten zu stärken. Danach wird ein Zeitplan erarbeitet, um Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, unsere pädagogische Arbeit umzusetzen. Besonders die Frage nach der Art und Weise der Jahrgangsmischung in verschiedenen Lerngelegenheiten wollen wir mit Schülerinnen und Schülern noch einmal besprechen. Sehr ermutigt fühlten wir uns durch die sehr differenzierte und umsichtige Rückmeldung zur Partizipation und dem Engagement in der Schulentwicklung. Hier sind viele Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte involviert und dies wird als rundum positiv und kraftvoll beschrieben – wie ein ausgereifter, saftiger Apfel. So die kritischen Freunde.

Im Rahmen der ersten Evaluation zur selbstständigen Schule ist unsere Arbeit schon einmal von Externen evaluiert worden. Auch diese Evaluation hat sich die damalige Prozessplanungsgruppe genau betrachtet und Maßnahmen zur Weiterentwicklung weitergedacht. Daraus ist das Haus entstanden.